Windpark Winterstein: Rosbacher SPD enttäuscht über Ausschreibungsergebnis

Veröffentlicht am 19.04.2023 in Kommunalpolitik

Enttäuscht zeigt sich die Rosbacher SPD über das Ausschreibungsergebnis des Windparks Winterstein. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Firma ABO Wind AG auf den Flächen von Hessen Forst den Zuschlag im Bieterverfahren erhalten. Damit wird die von vielen im Vorfeld geäußerte Befürchtung eines „Flickenteppichs“ an Betreibern Realität. Von den 414,3 Hektar des Vorranggebietes befinden sich 119,9 Hektar bzw. rund ein Viertel im Landeseigentum. 

„Wir hatten die Hoffnung“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Peter Rathjens, „dass die OVAG zum Zuge kommt.“

Die OVAG, selbst Betreiberin mehrerer Windparks, hatte ihr Entwicklungskonzept den städtischen Gremien in Rosbach, Friedberg, Wehrheim und Ober-Mörlen vorgestellt. Die Resonanz fiel aus mehreren Gründen positiv aus:  Mit der OVAG hat ein Energieversorger ein Gesamtkonzept vorgelegt, der aufgrund seiner Anteilseigner tief in der kommunalen Familie verwurzelt ist und mit über 110 Jahren eine lange Tradition in der Energie- und Wasserversorgung vorweisen kann. „Ganz wichtig“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende, „sind unserer Sicht nach auch die angebotenen Partizipationsmöglichkeiten, um die Akzeptanz von Windkraftanlagen generell zu erhöhen und die Bevölkerung mitzunehmen.“ Das OVAG-Konzept sieht vor, dass sich die betroffenen Kommunen an dem Projekt wirtschaftlich beteiligen können. In Form von mehreren Optionen besteht ferner Flexibilität bezüglich des Grades der Beteiligung, so dass auch eine Wahlfreiheit hinsichtlich der einzugehenden wirtschaftlichen Risiken gegeben ist. Ferner können sich die Einwohner mit Nachrangdarlehen einbringen, so dass man der Idee eines Bürger-Windparks ziemlich nahekommt. 

„Alles sehr, sehr bedauerlich“, stellt Rathjens resignierend fest, „aber das Kind ist nun in den Brunnen gefallen und wir müssen nach vorne blicken.“ Nach Einschätzung der Rosbacher SPD sollten sich die Bürgermeister der betroffenen Kommunen rasch untereinander verständigen und mit der OVAG zusammen ausloten, wie groß die Realisierungschancen für einen Bürger-Windpark auf der Restfläche des Wintersteiner Vorranggebietes sind. Gespannt sind die Genossen auch, wie die kommunalen Vertreter von CDU und Bündnis 90/Die Grüne das enttäuschende Vorgehen der Landesregierung bewerten und welche weitere Herangehensweise sie vorschlagen.