Wer hat Anspruch auf eine Sozialwohnung oder: Warum fürchtet sich die FDP eigentlich vor einer "Ghettobildung"?

Veröffentlicht am 24.05.2018 in Kommunalpolitik

Mit Verwunderung nimmt die Rosbacher SPD zur Kenntnis, dass die FDP die Furcht vor einer "Ghettobildung" im Neubaugebiet  "Die Sang" umtreibt.  Vor allem stellt sich für die SPD die Frage, was die FDP mit den diesbzgl. Aussagen denn eigentlich bezwecken möchte.

Aufgrund der Vermutung, dass diese Angst auch auf einem nicht ausreichenden Kenntnisstand der FDP im Bezug auf den sozial geförderten Wohnraum beruht, möchte die SPD im Folgenden ein paar Informationen hierzu bereit stellen.

Es gibt unterschiedliche Einkommensgrenzen, die je nach Höhe des anrechenbaren Einkommens und der sozialen Dringlichkeit Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung für sozial geförderten Wohnraum sind. Grundlage hierfür sind die entsprechenden Gesetze des Bundes und des Landes Hessen, wonach untere und mittlere Einkommen eine Berechtigung auf Förderung haben - man vergleiche hierzu z.B. https://umwelt.hessen.de/klima-stadt/foerderprogramme-wohnungsbau.

Wer an dieser Stelle die Angst vor "Ghettobildung" schürt, bricht den Stab in einer Art und Weise über viele Menschen, die in Berufen tätig sind, deren Bezahlung u.U. für eine eigene, nicht geförderte Wohnung in Rosbach nicht ausreicht. Gerade viele oft junge Menschen, die in sozialen Berufen wie der Kinder- oder Altenbetreuung tätig sind, stehen oftmals nicht die erforderlichen Einkünfte für eine nicht geförderte Wohnung zur Verfügung, so dass der Staat hier nachlegen muss.

Hat die FDP in Rosbach etwa kein Interesse daran, jungen Rosbacher Erzieherinnen und Erziehern oder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rosbacher Altenpflegeheim entsprechenden städtische Wohnraum zur Verfügung zu stellen? Ist es der FDP vielleicht sogar lieber, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rosbach verlassen oder weite Strecken zur Arbeit in Rosbach zurücklegen müssen? 

Zumindest hat die Stadtverordnetenversammlung in Rosbach und damit auch die SPD-Fraktion ein eindeutiges Votum abgegeben, den sozialen Wohnungsbau in Rosbach zu unterstützen. Gleichzeitig sieht die SPD aber auch die Notwendigkeit, den vorhandenen sozialen Wohnraum zu modernisieren und zu erhalten.

Thomas Kraft
Stellv. Vorsitzender der SPD Rosbach/Rodheim

Christian Stengel
Pressesprecher der SPD Rosbach/Rodheim