Eine erstaunliche Entwicklung

Veröffentlicht am 03.10.2012 in Kommunalpolitik

Ellen Dietz, Vorsitzende der ASF in Rosbach

Nun ist es also amtlich: Grüne, Piraten, CDU und FDP im Rosbacher Stadtparlament schmieden ein Zweckbündnis zur möglichen "Inthronisation" des CDU-Kandidaten Schnabel als neuem Stadtoberhaupt.

Vergessen dabei ist, wie der neue "Heilsbringer" zusammen mit seiner CDU die Grünen, die SPD, die Piraten und in der Regel auch die puR als linkes Lager, gar als "Linksbündnis" bezeichnete. Vergessen ist auch, wie er zusammen mit seinen Parteifreunden jede Möglichkeit wahrnahm, abseits sachorientierter Argumente bei Differenzen im von ihm so gescholtenen Linksbündnis die Polemikkeule zu verwenden, um es dem politischen Gegner mal so richtig zu zeigen.

Bitter enttäuscht vom Ausgang der ersten Runde der Kommunalwahl haben sich die vier Parteien nun also vorgenommen, mit allen Mittel und unter Ignorieren der eigentlich untereinander nicht vorhandenen inhaltlichen Schnittmenge gegen den parteilosen Kandidaten ins Felde zu ziehen, denn politisches und sicherlich auch persönliches Kalkül wiegt stärker als Verwaltungs- und Führungserfahrung. Das Motto scheint ab nun zu lauten: "Wir brauchen einen von hier, den wir kennen und dessen belanglosen Anträge uns bisher auch nicht den Schlaf geraubt haben. Und dann müssen wir auch nicht fair mit dem Konkurrenten umgehen, denn dieser stammt ja nicht von hier."

Leider verlieren vor allem die beiden neuen Unterstützer von Hr. Schnabel ihre auch auf Ihren Internetseiten formulierten politischen Ziele vollständig aus den Augen und verlassen sich auf dessen wachsweiche Versprechungen, die am Ende doch relativ beliebig und seinem häufigeren Strategiewechsel geschuldet zu sein scheinen.

Was im Raum bleibt ist ein mulmiges Gefühl, dass mehr hinter der Allianz steckt, als die Beteiligten zugeben wollen. Was das wohl sein wird, werden wir hoffentlich nie erfahren, nachdem Thomas Alber als der kompetentere Bewerber die Wahl gewonnen hat. Sicher ist, dass die politische Zusammenarbeit im Parlament nach der nun doch losgetretenen Schlammschlacht und der Ankündigung der FDP zu möglichen neuen Mehrheitsverhältnissen gegen die sachorientierte Politik eines Bürgermeisters etwas schwieriger werden dürfte.

Ellen Dietz
SPD Rosbach/Rodheim