ASF besucht Frauen-Notruf Wetterau e.V.

Veröffentlicht am 30.09.2010 in Ortsverein

Herzlich wurden die Rosbacher SPD-Frauen am 29.9. von Ulla Seipel und Christa Mansky in den Räumen des ‚Frauen-Notruf Wetterau e.V.’ begrüßt. Die Kreistagsabgeordnete Ellen Dietz, die sich nun in der SPD Rosbach-Rodheim engagiert, freute sich sehr über diesen Kontakt und das große Interesse.

Die Frauen vergaßen die Zeit während der Berichte der beiden engagierten Beraterinnen. Zweieinhalb Stunden lang erfuhren die Rosbacher Frauen die Ergebnisse offizieller Studien und die persönlichen Erfahrungen bei der Beratung und Begleitung von Frauen, die insbesondere der Gewalt ihres Partners ausgesetzt waren. Der Prozess beginne schleichend, erst einmal unbemerkt. Demütigungen, Kontrolle, Machtausübung bis hin zu körperlicher Gewalt erträgt fast jede 4.Frau laut Statistik. Oft erst nach Jahren suchen sie Rat, denn es ist für sie schwer zu realisieren, dass der einstmals geliebte Partner sie quält. Die beiden Beraterinnen berichten auch von zunehmenden Fällen von Vergewaltigung in den letzten Jahren. Insbesondere Frauen aus den höheren Bildungsschichten wenden sich hilfesuchend an den Frauen-Notruf, um ihre Situation nachhaltig zu verändern und sich von dem gewalttätigen Partner zu trennen. Jahre des Verdrängens und der Beschwichtigung sind dieser Entscheidung oftmals voraus gegangen.

Kinder erleben die elterlichen Konflikte als Bedrohung und suchen die Ursache bei sich. Deshalb wird Gewalt in der Paarbeziehung zunehmend als Kindeswohlgefährdung wahr genommen! Eskaliert die Gewalt und die Polizei muss eingreifen, können die Frauen im Frauenhaus aufgenommen werden oder einen Antrag zur Wohnungsüberlassung und zum Schutz für sich und ihre Kinder beantrage.

Mit vielen Beispielen aus dem Wetteraukreis belegten Frau Seipel und Frau Mansky die bundesweit ermittelten Zahlen zu Gewalt an Frauen. Die Betroffenen benötigen dann schnelle Hilfe, eine Wohnung, eine Erstausstattung mit Möbeln und Kleidung, damit sie nicht in die gemeinsame Wohnung und zu dem gewalttätigen Mann zurück müssen. Diese schnelle Hilfe wird durch veränderte Richtlinien immer schwieriger. Der Frauen-Notruf benötigt konkrete Ansprechpartner in der Verwaltung, die diese benötigte Hilfe schnell umsetzen können, denn gerade in der Trennungsphase sind die Frauen und Kinder besonders gefährdet. Zum Abschluss machten sie auf ein Projekt zur Aufklärung von jungen Frauen und Mädchen aufmerksam, welches sich auf KO-Tropfen und Koma-Saufen bezieht. In beiden Situationen werden die Betroffenen erniedrigt oder auch vergewaltigt, ohne daran eine Erinnerung zu haben. Dazu gibt es ein Faltblatt mit Informationen zur Vorbeugung.

Der Verein benötigt immer wieder Spenden oder wirbt um neue ‚Mitfrauen’, welche die Arbeit der Beraterinnen politisch und finanziell unterstützen.

Ellen Dietz
Kreistagsabgeordnete