Politischer Aschermittwoch zum Thema "Erneuerbare Energien"

Veröffentlicht am 06.03.2014 in Ortsverein

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Am Aschermittwoch, dem 05.03. fand das traditionelle Heringsessen der SPD Rosbach/Rodheim in der Gaststätte zur Rose in Nieder Rosbach statt. In diesem Jahr hatte der Vorstand der SPD Rosbach/Rodheim Bürgermeister Thomas Alber und den ersten Stadtrat Heinz Sill eingeladen. Diese referierten vor rund 40 interessierten Zuhörern zum Thema „Erneuerbare Energien für Rosbach und die Wetterau“ und stellten sich anschließend den Fragen der Anwesenden.

In einer kurzen Einführung begrüßte Christian Stengel, der Vorsitzende der SPD Rosbach/Rodheim zunächst die Anwesenden und übergab daraufhin das Wort an Heinz Sill. Dieser hatte einen kurzen Vortrag zum Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) vorbereitet.

Im Rahmen seiner interessanten Ausführungen informierte Sill die Zuhörer u. a. über die Funktionsweise der EEG-Umlage und die jeweiligen Förderquoten der verschiedenen Energieträger. Nach Sills Worten führe das sich derzeit in Änderung befindliche EEG zu einer „Vielzahl großer Herausforderungen“. Nach seiner Einschätzung sei „ die größte Herausforderung in den stetig steigende Energiekosten zu sehen, die sich in den letzten Jahren verdoppelt haben.“ Außerdem sei, so Sill weiter,  „das Problem der Speicherung von Energie aus den volatilen und damit schwerer an den Energiebedarf anpassbaren erneuerbaren Energieträgern noch nicht abschließend gelöst.“

Im Anschluss an Sills Vortrag übergab Stengel das Wort an Bürgermeister Alber. Dieser ging konkret auf die in der Stadt realisierten Projekte wie die Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Kindergartens Brüder Grimm, dem Bauhof und dem Sportzentrum Rodheim ein. Durch diese wären bisher mehr als 300t CO2 eingespart worden.Zudem erörterte er die Rosbacher Möglichkeiten zur Gewinnung von Energie aus Biomasse und berichtete er über den aktuellen Stand der Diskussion um den Windpark Winterstein. Nach Albers Worten haben der geplante Umbau des EEG und die stetig fallenden Zuschüsse „größere finanzielle Auswirken auf dieses wichtige Rosbacher Infrastrukturprojekt“. Zuletzt sicherte Alber zu, dass Rosbach auch weiterhin die Themen Energieensparung und Energieeffizient auf der Agenda habe und man dies in jedem Fall bei den neuen Baugebieten berücksichtigen müsse.

In der anschließenden Diskussion wurden dann verschiedene Facetten der erneuerbaren Energien diskutiert. So führte Hans-Peter Pätsch aus, dass die Gewinnung von Energie aus Biomasse häufig an sinnlosen Gesetzen scheitere. Hierzu gehörten nach seinen Worten einige „nicht im Geringsten nachvollziehbare Regelungen in Bezug auf die Biomasse-Energieträger“. Als Beispiel nannte er Vorgaben, die die Verwendung von Bioabfällen bei der Produktion von Biogas stark einschränkten.

Als weiteren Diskussionspunkt ergänzte Stengel, dass die Konstruktion der EEG-Umlage und die verschiedenen Ausnahmetatbestände zu großen Verwerfungen am Energiemarkt führten. So bestünde eine Folge des EEG in der Stabilisierung und z.T. sogar Senkung des Marktpreises an der Leipziger Strombörse. Gleichzeitig führe die Senkung jedoch auch dazu, dass sich die daran direkt gekoppelte Umlage immer weiter erhöhe. „Dies ist“, nach Stengels Worten „ein Beispiel dafür, dass den erneuerbaren Energien der Schwarze Peter zugeschoben wird, ohne die wahren Ursachen zu nennen. Leider führt dies letztendlich dazu, dass in erster Linie die Endverbraucher und weniger die von der EEG-Umlage in weiten Teilen befreite Industrie die Kosten der Energiewende zu tragen hat“.

Nach rund 90 Minuten ging ein interessanter Diskussionsabend zu Ende, der ein wenig Licht in das Thema erneuerbare Energien bringen konnte.

Herbert See

Pressesprecher der SPD Rosbach/Rodheim